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Heizöl EL (HEL, Heizöl Extra Leichtflüssig) & Bioheizöl (Heizöl EL A Bio)

Heizöl EL (HEL, Heizöl Extra Leichtflüssig) nach DIN 51603-1 besteht aus verschie­denen Kohlenwasserstoffen, die mittels Destillation aus Rohöl isoliert werden. Die Fraktion mit dem Siedebereich zwischen 200 °C und 360 °C wird als Gasöl bezeichnet. Heizöl EL ist ein veredeltes Gasöl. Durch Blending wird das Gasöl auf die notwen­digen Parameter in der entsprechenden Brennstoffnorm eingestellt. Heizöl EL kann ohne Vorwärmung in Feuerungsanlagen verbrannt werden.

Heizöl ist ein hauptsächlich erdölbasierter Brennstoff für den Einsatz in Öfen, Zentral­heizungen und industriellen Feuerungs­anlagen. Im Wesentlichen werden zwei verschiedene Heizölsorten angeboten: leichtes Heizöl bzw. Heizöl Extra Leicht­flüssig (HEL), das zu den sogenannten Mitteldestillaten (Gasöl) gehört, und schweres Heizöl bzw. Heizöl Schwerflüssig (Heizöl S), welches bei den Schwerölen einzuordnen ist. Das Standardheizöl ist das Heizöl EL, das in Deutschland in der DIN 51603-1 definiert ist. Heizöl EL kann – im Unterschied zu Heizöl S – ohne Vorheizung in Brennern eingesetzt werden.

Für die Verwendung als Brennstoff gegenüber der Verwendung als Kraftstoff sind unterschiedliche Steuersätze festgelegt worden. Heizöl EL und Dieselkraftstoff sind sich in vielen Eigenschaften sehr ähnlich. Da Heizöl EL in Deutschland niedriger besteuert wird als Dieselkraftstoff, ist der Einsatz als Kraftstoff für Fahrzeuge Steuerhinter­ziehung und somit strafbar. Um eine Verwechslung auszuschließen, wird Heizöl EL mit Heizöl EL Kennzeichnungsmittel (HKZ) – auch Euromarker genannt – gekennzeichnet, das aus einem roten Farbstoff und dem Markierstoff Solvent Yellow 124 besteht. Die rote Farbe dient der optischen Unterscheidung zwischen Heizöl EL und Dieselkraftstoff. Durch die Zugabe des gelben Farbstoffes Solvent Yellow 124 kann eine Vermischung von Heizöl EL mit Dieselkraftstoff chemisch nachgewiesen werden, da sich der gelbe Farbstoff in Heizöl EL in saurer Wasserphase rot färbt. Diese Eigenschaft ist bei einem Schnelltest durch den Zoll hilfreich. Der Inhaber des Kennzeichnungsbetriebs ist laut §4 EnergieStV dazu verpflichtet, eine ordnungsgemäße Kennzeichnung des Heizöls vorzunehmen und diese regelmäßig zu überwachen. Im Übrigen besteht für alle Mitgliedstaaten der EU eine Verpflichtung, Heizöl EL mit einem chemischen Marker zu versehen.

Mit speziellen Additivpaketen können zudem gezielt bestimmte Produkteigen­schaften beim Heizöl eingestellt werden. Diese Pakete enthalten zum Beispiel Fließverbesserer (z.B. bei „Winterheizöl“-Ware), die das Wachstum von Paraffin­kristallen bremsen und auf diese Weise für bessere Fließeigenschaften bei Minusgraden sorgen. Außerdem verlangsamen beispielsweise Antioxidantien die Alterung des Heizöls durch Luftsauerstoff und Geruchsüberdecker sorgen für einen angenehmeren Geruch rund um die Betankung, was auch Eigenschaften des sogenannten Premiumheizöls sind. Ein weiteres Beispiel sind organische Verbrennungsverbesserer, die auf dem Markt verfügbar sind und keine Asche bilden.

Seit einigen Jahren ist auch Bioheizöl gemäß DIN SPEC 51603-6 auf dem Markt erhältlich. Das ist schwefelarmes Heizöl EL, dem Biokomponenten, wie z.B. aus Rapsöl gewonnener Raps-Methyl-Ester (RME), beigemischt werden. Der Mindestgehalt an Biokomponenten liegt bei 3% (V/V). Die Ziffer in der Produktbezeichnung gibt Aufschluss über die Höhe des biogenen Anteils. Bei einer Zumischung von beispielsweise 3% (V/V) bis 5,9% (V/V) Biokomponente lautet die formale Bezeichnung des Bioheizöls: Heizöl EL A Bio 5. Aber auch Namen wie Bio 5 oder B5 werden verwendet. Der Einsatz von Bioheizöl gemäß DIN SPEC 51603-6 in Ölanlagen ist nur zulässig, wenn entsprechende Freigaben der Gerätehersteller vorliegen. 

Das Leistungsspektrum der GMA umfasst die Qualitätsprüfung und Analyse von fossilen und biogenen Kraft- und Brennstoffen, so auch von Heizöl EL und Bioheizöl. Die GMA ist für die Überprüfung aller Parameter der DIN 51603-1 und der DIN SPEC 51603-6 akkreditiert.

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